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Die Sonne schien am 19. Januar durch die Fenster von Mariä Himmelfahrt und ließ die neogotische Kirche in ihrer ganzen Schönheit erstrahlen. Drinnen war es voll. Dicht an dicht saßen Gäste und Gemeindemitglieder allen Alters, teils standen Menschen auch an den Seiten und noch am Eingang. Wie später zu hören war, war der jüngste Gottesdienstbesucher gerade mal wenige Wochen alt, der älteste dagegen über 100. Sie alle waren gekommen, um mit Pfarrer Rolf Glaser zusammen einen würdigen Abschied zu feiern, nach 25 Jahren in Griesheim, nach Etablierung zunächst des Pastoralen Raums Nied-Griesheim, nach der Pfarreiwerdung zu St. Hildegard und allen schönen und anstrengenden Erlebnissen, die eine so lange Zeit mit sich bringen.
Auch der Altarraum war voll. Zu den Konzelebranten rund um Pfarrer Glaser zählten nicht nur – wie zu erwarten war – die Pastoralen Mitarbeiter von St. Hildegard, sondern auch Kollegen und Weggefährten wie Domkapitular Johannes zu Eltz oder aber Pfarrerin Charlotte von Winterfeld, um nur zwei zu nennen.
Musikalisch untermalt wurde der Gottesdienst durch die diversen Musikgruppen, allen voran der Kirchenchor Mariä Himmelfahrt sowie ein Bläserensemble aus Biedenkopf, dessen Teilnahme als Überraschung für den Jubilar bis zum letzten Moment geheimgehalten wurde. Es war ein Genuß, allen Sängern und Musikern zuzuhören.
Liebe Schwestern und Brüder, diese Predigt wird nicht kurz. Aber Sie können sich trösten, es wird meine letzte in dieser Funktion sein.
(Rolf Glaser)

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Auch ansonsten hielt der Festgottesdienst, was schon der Name verspricht. Rolf Glaser ließ in seiner unterhaltsamen Predigt seine Dienstzeit Revue passieren und betonte, er sei immer gerne Gemeindepfarrer gewesen. Auch einige Gratulanten kamen zu Wort – auf Wunsch des Jubilars allerdings nur drei Gratulantengruppen in der Kirche.
In der ganzen Zeit habe ich Deine Zusammenarbeit mit den synodalen Gremien immer wieder als vertrauensvoll, konstruktiv und ausgerichtet an den pastoralen Erfordernissen erfahren.
(Norbert Walter)

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Den Anfang machten Christine Lühn, Norbert Walter sowie die Brüder Anton und Jakob Fischer vom Pfarrgemeinderat. Alle vier sind langjährige und engagierte Gemeindemitglieder und dankten Rolf Glaser warm für den gemeinsam zurückgelegen Weg, seine stete Unterstützung der Ökumene und seine Wertschätzung für die synodalen Gremien. Aber auch Domkapitular Johannes zu Eltz kam zu Wort, der von Pfarrer Glasers „anderer Seite“ als engagierter Priester und sein Vize während seiner Zeit als Stadtdekan zu erzählen wußte. Schlußendlich kam die feierliche Übergabe der Ruhestandsurkunde.
Mögest du 120 Jahre leben.
(Petra Kunik)

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Im Josefshaus ging die Feier nach dem Gottesdienst weiter. Viele verweilten, um noch einmal ein Gespräch mit ihrem Pfarrer zu suchen und den weiteren Grußworten zu lauschen. Pastorin Charlotte zu Winterfeld würdigte Rolf Glaser als echten Ökumeniker, und sprach offen aus, was viele dachten „Lieber Rolf, wir werden dich vermissen…“. Auch die muttersprachlichen Gemeinden gratulierten zum Ruhestand -- und setzten sich charmant über Rolf Glasers Bitte hinweg, von Geschenken abzusehen. Petra Kunik, Vorsitzende der Gesellschaft für deutsch-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) sprach vielleicht die ergreifendsten Worte, bezugnehmend auf Rolf Glasers Predigt und mit den besten Segenswünschen, und dass er als Ehrenmitglied im Vorstand die GCJZ aus der Ferne weiter begleiten möge.
„Hast du schon probiert…?“
Ein weiterer Programmpunkt von Rolf Glasers Abschiedsfeier fand ebenfalls angemessene Würdigung: der geplante Imbiss. Doch wer hinter dem Wort eine kleine Zwischenmahlzeit vermutete, kannte wohl sowohl Rolf Glaser als auch seine Gemeinde schlecht: Das Buffet war umfangreich mit allerlei Köstlichkeiten bestückt, zu denen die Gemeindemitglieder der deutschen wie der muttersprachlichen Gemeinden viele Köstlichkeiten beigesteuert hatten. Insgesamt war die Verabschiedung unseres Pfarrers eine gelungene Feier, die mehr Leute zusammen brachte als Weihnachten und Ostern zusammen.
Pfarrer Rolf Glaser ist nun seit 1.2.2025 Pfarrer im Ruhestand. Er plant, zunächst ein wenig Abstand zur Pfarrei zu halten, um seinem eventuellen Nachfolger einen guten und vor allem vom Vorgänger unbeeinflussten Anfang in St. Hildegard zu ermöglichen.
Wir wünschen ihm alles Gute und Gottes Segen.
Text: B. Schrader
Fotos: L. Grimm, B. Schrader