Diese Freundschaften werden sicher bleiben.
Lieber Rolf, Du bist nun seit 24 Jahren unser Pfarrer, beinahe jeder Mensch in der Pfarrei kennt Dich. Kannst Du Dich ganz kurz für diejenigen vorstellen, die Dich noch nicht kennen?
Roger: Gibt es die?
Mit Sicherheit! Obwohl, wenn ich in Griesheim einkaufen gehe, muss ich immer etwas mehr Zeit veranschlagen. Man wird oft spontan angesprochen.
Mein Name ist Rolf Glaser. Ich bin geboren am 27. Oktober 1956 in Landstuhl in der Pfalz, und aufgewachsen in der Heimatstadt meiner Mutter in Biedenkopf in Oberhessen. Ich habe in Biedenkopf Abitur gemacht und anschließend meinen Zivildienst in der dortigen katholischen Pfarrei gemacht. Ich bin dort in der Gemeinde geprägt worden von einem sehr fortschrittlichen Pfarrer und einer sehr rührigen Gemeindereferentin. Dadurch hat sich mein Wunsch herausgebildet, Theologie zu studieren und Priester zu werden.
Ich habe in Sankt Georgen bei den Jesuiten studiert und ein Jahr in Tübingen verbracht. Für dieses Jahr bin ich sehr dankbar. Dort habe ich auch berühmte Leute kennengelernt, zum Beispiel Gerhard Lohfink, Dietmar Mieth und Eberhardt Jüngel.
1991 bin ich zum Priester geweiht worden. Vorher musste ich noch ein Praktikum zur weiteren Berufsfindung machen, weil ich mich geweigert hatte, in den letzten beiden Jahren noch im Priesterseminar zu wohnen. Ich hatte damals in einer Wohngemeinschaft gelebt. Dieses Praktikum habe ich in Braunfels gemacht. Dort war ich Diakon. Dann war ich zwei Jahre Kaplan in Eppstein und sechs Jahre Jugendpfarrer und Bezirksvikar in Bad Homburg.
Im Jahr 2000 bin ich Pfarrer in Griesheim geworden, schon mit dem Auftrag, die beiden Griesheimer Gemeinden zu fusionieren. 2006 waren wir schließlich auf der Zielgeraden und zu meiner Genugtuung auch mit einem großen Konsens. Es hatte im Pfarrgemeinderat (PGR) und im Verwaltungsrat (VR) nur jeweils eine Gegenstimme gegeben, und zwar von ein und derselben Person. 2009 habe ich zunächst als Pfarrverwalter Nied übernommen, in Personalunion zu Griesheim. Dann wurde der pastorale Raum um die „Gallusgemeinden“ erweitert. Auch der Kuhwald gehört dazu. Praktisch war ich damit priesterlicher Leiter des pastoralen Raums, den wir zur Großpfarrei St. Hildegard überführt haben.
„Als Rolf und ich einander kennenlernten, 1989 im Limburger Priesterseminar, da warf Bischof Franz einen Blick auf uns beide und sagte trocken: "Na, die beiden Eckpfosten stehen dann ja schon mal…". Im Laufe der Jahre haben sich die Pfosten in Bewegung gesetzt, oder das Feld hat sich verändert, oder was auch immer, auf jeden Fall sind wir einander näher gekommen und haben Vertrauen zueinander gefasst.“
Johannes zu Eltz aus der Dompfarrei
Im kommenden Jahr gehst du in den Ruhestand. Und dann kommt irgendwann der erste Tag ganz ohne Termine und Verpflichtungen. Wie wirst du diesen Tag nutzen?
Ich versuche, nicht in den Fehler zu verfallen, alles durchzuprogrammieren. Stattdessen lasse ich es erst mal auf mich zukommen.
Wir haben in Biedenkopf schöne und große Wälder, dort kann man wandern, Pilze sammeln und ähnliches tun. Und ich habe mir vorgenommen, das erste halbe Jahr nicht gleich wieder irgendwelche Verpflichtungen zu übernehmen. Ich möchte in dieser neuen Situation ankommen. Es gibt einige Menschen, die wissen, dass ich ein relativ aktiver Mensch bin und fragen, was ist, wenn er in ein Loch fällt? Ich habe diese Angst nicht.
Seelsorger ist man aus Berufung, nicht als Beruf. Gibt es einen Ruhestand für Seelsorger, und wie schafft man es dahin?
Priester bleibt man, bis der Herrgott einen abberuft. Pfarrer dagegen bleibt man nicht immer. Als Pfarrer geht man in Ruhestand und sollte diese neue Rolle auch annehmen. Ich denke schon, dass ich auch weiter als Priester aktiv sein werde. Ich könnte mir vorstellen, dass ich mich bei der Jakobsgesellschaft engagiere. Dort bin ich Mitglied, konnte aber aus Zeitgründen mich bisher nicht aktiv einbringen. Aber ich denke, es tun sich immer wieder Gelegenheiten auf, wie man sich einbringen kann.
Viele Gemeindemitglieder fragen sich, wie es zur Auswahl eines neuen Pfarrers kommt. Kannst du uns das beschreiben?
Es wird sicher erst einen Pfarrverwalter geben, dann wird die Pfarrei ausgeschrieben. Leider haben wir heute die Personalsituation, dass sich kaum noch jemand auf eine Pfarrei bewirbt. Oft ist es so, dass der Bischof oder in seinem Auftrag der Personalchef an jemanden herantritt und denjenigen fragt, ob er sich vorstellen könne, diese Pfarrei zu übernehmen. Dann folgen die Designation durch den Bischof und das Designationsgespräch mit dem jeweiligen PGR. Und ja, der PGR hat ein Wort mitzureden!
Es hat in der Vergangenheit Fälle gegeben, in denen nach dem Gespräch der designierte Pfarrer oder der PGR oder auch beide gemeinsam zu dem Schluss kamen, irgendwie passe man nicht so ganz zusammen. Wenn man das gleich am Anfang merkt, ist es besser, man zieht daraus die Konsequenzen, als dass man sich auf eine unglückliche Zusammenarbeit einlässt.
Ich möchte den PGR ermutigen, seine Rolle zu spielen und dem designierten Pfarrer deutlich zu machen, welche Erwartungen bestehen. Diese Erwartungen sollten niemanden überfordern und es soll auch niemand „eingemauert“werden. Jeder braucht einen kreativen Raum, um seine pastorale Arbeit zu machen. Im Rückblick bin ich dankbar, dass ich diesen Freiraum hier immer gehabt habe, ebenso auch das Vertrauen und Zutrauen der Leute.
Trotzdem: es ist wichtig, dass das, was der Gemeinde wichtig ist, vom neuen Pfarrer aufgenommen wird. Ein Beispiel: bei uns ist die ökumenische Arbeit weit fortgeschritten. Es ist auch im Sinne der Frankfurter Stadtkirche, dass wir uns gegenseitig eucharistische Gastfreundschaft gewähren je nachdem, ob der Gottesdienst in der katholischen oder evangelischen Kirche stattfindet. Es wäre schlecht, diese Dinge zurückzunehmen. Ein neuer Pfarrer wird sich damit auseinandersetzen und darauf einlassen müssen.
Die Welt ist schnelllebig und rasant geworden. Das sind ungünstige Voraussetzungen für Besinnung, Spiritualität und Religion. Viele Menschen bemerken im Überangebot der Reize das eigene Bedürfnis nach Spiritualität überhaupt nicht mehr. Welchen Ratschlag gibst du uns?
Da ist nicht einfach raten. Ich meine immer noch, die beste Werbung für eine Gemeinde ist, dass sie ihr Christsein miteinander überzeugend lebt. Es gibt dieses Wort eines Kirchenvaters, der gefragt wurde, „Was machst du, wenn jemand Christ werden will?“ und der gesagt habe, „Ich lasse ihn ein Jahr in meinem Haus wohnen.“ Dass also einfach auch nach außen deutlich wird, wessen Geistes sind wir eigentlich.
Da ist auch eine Frage, die man sich selbst stellen sollte: Wie ist es denn um mein eigenes spirituelles Leben bestellt? Karl Rahner hat schon vor vielen Jahren sinngemäß gesagt, der Christ der Zukunft werde Mystiker sein, oder er werde nicht mehr sein. Es wird in Zukunft darauf ankommen, dass Menschen mit allen ihren Zweifeln ihr lebendiges Glaubensleben leben. Es wird in Zukunft nicht mehr genügen, dass man sozusagen einem katholischer Verein angehört. Es braucht auch diese mystische Erfahrung, oder diese lebendige Christusbeziehung. Die Gemeinden sind aufgerufen, um das Ihre dafür zu tun, dass Menschen solche Erfahrungen machen können.
Wie hast du das Kirchen- und Gemeindeleben in deiner Kindheit erlebt. Was sind die Unterschiede zu heute, und was ist geblieben?
In meiner Kindheit gab es noch eine sehr starke volkskirchliche Prägung, gerade auch in der Pfalz. Da war vieles selbstverständlich. Die Leute haben geglaubt, was die Kirche glaubte. Es gab auch ein lebendiges Brauchtum. Aber das hat sich schon in meiner Jugend verändert. In Biedenkopf habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Dort gab es nicht mehr diese fraglose Selbstverständlichkeit. Wer dort als katholischer Christ gelebt hat, hat das mit einer gewissen Überzeugung getan.
Was ich bedaure, ist, dass heute unsere Gemeinden sehr überaltert sind. Ich kann mich erinnern, dass in Biedenkopf sonntags drei Bänke voller Jugendlicher in der Kirche saßen. Es war auch ein Anlass, um zusammenzukommen, und wir sind dann nach dem Gottesdienst kurz in die Eisdiele oder haben beim Pfarrer auf der Terrasse gesessen oder was auch immer. Es ging nicht nur ums Frommsein, sondern es ging eigentlich auch darum, dass dort Begegnung stattgefunden hat.
Wenn sich heute ein Jugendlicher bei uns in den Sonntagsgottesdienst verirrt und zwischen alten Leuten sitzt, ist das vermutlich auch ein Fremdheitsgefühl für denjenigen oder diejenige. Das ist ein Problem nicht nur bei uns, sondern überall. Freunde anderswo in Deutschland sagen, „Wir sind eine Gemeinde mit grauen Häuptern.“
Was mir im Moment große Sorgen macht, ist: wie geht es langfristig weiter?
In früheren Zeiten wuchsen Kinder meist in Familien auf, die selbst praktizierende Christen waren. Das ist heute oft anders. Wie kann man die jungen Menschen dennoch erreichen?
Das ist eine schwierige Frage. Bei mir war es nicht so. Ich bin katholisch getauft worden, weil man in der Pfalz katholisch war. Landstuhl war eine katholische Stadt und meine Oma hat wohl zu meiner (evangelischen) Mutter damals gesagt: „Hier ist alles katholisch, der Bub muss katholisch getauft werden.“ Aber meine Pfälzer Verwandtschaft waren fast allesamt Taufstein-Katholiken. Die Oma ging einmal im Jahr (Ostern) in die Kirche, und dann zu familiären Anlässen, also Taufe, Hochzeit, Todesfälle. Aber ansonsten war da nicht viel.
Bis auf die Ausnahme meiner alten Großtante. Sie hat mich damals an die Kirche, an die Gemeinde in der sehr volkstümlichen Frömmigkeit herangeführt. Wichtig waren bei mir auch Lehrer, Priester, aber auch Altersgefährten, die eine gewisse Überzeugungskraft hatten. Wo der Funke übergesprungen ist. Ich könnte mir vorstellen, dass es heute nicht viel anders ist. Junge Leute brauchen Menschen, die sie ansprechen. Wie das bei uns geschehen kann, da hab ich kein Rezept. Ich denke aber, dass das Bemühen da sein muss.
In den Gemeinden Nied, Gallus und Griesheim und in der neuen Pfarrei Sankt Hildegard hast du Umbruch und turbulente Zeiten erlebt. Was davon bleibt dir am prägnantesten in Erinnerung? Was würdest du uns gerne mitgeben?
Spontan fällt mir der Kampf um die Hedwigskirche ein. Im Zuge von Sparen und Erneuern wurde Hedwig damals auf die Rote Liste gesetzt. Ich habe mich damals hinters Licht geführt gefühlt, weil ich bei der Fusion um Vertrauen geworben und gesagt habe, wir werden die Standorte erhalten, werden auch das Gemeindeleben weiterführen, werden aber andere Dinge verändern, die strukturell nicht mehr zeitgemäß sind.
Kaum hatte ich das gesagt, hieß es, Hedwig sei auf der Roten Liste. Ich habe mich den Leuten gegenüber schlecht gefühlt. Sie haben meinem Wort vertraut und wir haben damals sehr für den Erhalt der Hedwigskirche gekämpft. Nicht nur ich, sondern die ganze Gemeinde. Wir sind an die Medien gegangen. Das hat uns in Limburg nicht unbedingt zusätzliche Sympathien eingetragen. Aber es ist uns gelungen, dass die Hedwigskirche von der Farbe Rot auf Grün ging. Wir haben sie umgebaut und das Haus im Haus gebaut.
Späte Genugtuung war nachher, dass dieser Umbau als Vorzeigeprojekt angesehen wurde für die Umwandlung von Kirchen. Es gab eine Broschüre vom Bistum, auf der die Hedwigskirche auf der ersten Seite abgebildet war. Das hat sehr viel Zeit, Kraft und Nerven gekostet. Deswegen bin ich auch froh, wenn ich gehen kann, bevor der KIS-Prozess in seine heiße Phase kommt.
Was genau bedeutet Rote Liste? Was ist der KIS-Prozess?
Rote Liste hieß damals, dass die Kirche langfristig aufgegeben werden sollte. In St. Pius haben wir dieselbe Situation, dort hat es nicht so einen vergleichsweise erfolgreichen Prozess gegeben, weil die Gemeinde sehr viel kleiner und schwächer ist. Aber auch da suchen wir nach wie vor nach guten Lösungen.
KIS klingt ein bisschen erotisch, ist es aber nicht. Es steht für Kirchliche Immobilien-Strategie. Die erste Phase hat schon stattgefunden, darin wurden alle unsere Gebäude aufgenommen und auf ihren Zustand, Renovierungsbedarf u.ä. untersucht. Irgendwann wird es Vorschläge geben, was man mit den Immobilien machen soll.
„Rolf gehört zu der Generation, die diszipliniert, organisiert und verantwortungsbewusst ist – alles Eigenschaften, die für die Leitung einer Pfarrei essenziell sind. Seine Verlässlichkeit ist wohltuend und außerdem versorgt er ein Vorbereitungsteam großzügig.“
Christine Lühn, Vorsitzende des PGR
Wie stark wird deine Verbindung mit Frankfurt und der Pfarrei erhalten bleiben?
Ich möchte mich hier in der ersten Zeit ein wenig unsichtbar machen. Ich möchte dem Nachfolger die Chance geben, dass er hier Fuß fassen kann, ohne dass ein Vorgänger ihm dauernd in die Suppe spuckt. Biedenkopf ist nicht so weit, daher würde ich mich freuen, wenn mich viele Leute besuchen.
Ich werde mich sicher nach einer angemessenen Zeit auch hier wieder sehen lassen. Es gibt viele Leute, mit denen ich jetzt über fast 25 Jahre verbunden bin. Diese Freundschaften werden sicher bleiben. Natürlich liegt mir die Pfarrei und liegen mir ihre Gemeinden auch weiterhin am Herzen. Im Gebet bleiben wir verbunden.
Roger: Ich hoffe, es bleibt mehr als das.
Was ist dir in diesem Zusammenhang noch wichtig?
Dass wir alles daran tun, unsere Gemeinden zu stärken. Ich finde, die Menschen identifizieren sich mit ihren Gemeinden. Sicher gibt es manchmal auch Verkrustungen und Kirchturmdenken. Aber dass Menschen sich verbunden fühlen mit einer Kirche, finde ich, ist erst mal ein großes Pfund, mit dem man wuchern kann.
Ich kann doch auch nicht sagen, die Griesheimer, die Galluser, die Hilfer, die Nieder sollen aufhören, das zu sein, und sollten in Zukunft nur noch Hildegard sein. Das halte ich für einen falschen Weg. Unser Pastoralkonzept ist auch entsprechend aufgebaut.
Ich würde mich freuen, wenn dieses Pastoralkonzept weitergeführt wird. Sicher nicht unverändert von jetzt bis zum Jüngsten Gericht. Aber dass man schaut, wie man von dieser soliden Basis in die Zukunft kommt. Dazu gehört für mich, dass man sorgsam mit unseren Gemeinden umgeht. Dass geschaut wird, dass es ein Gottesdienstliches Angebot vor Ort gibt.
Anderswo wird zum Teil alles zentralisiert. Ich habe gehört, dass in einer wirklich aktiven Gemeinde einer anderen Pfarrei nur noch alle vier Wochen Gottesdienst gehalten wird. Warum? Das Pastoralteam habe seine Schwerpunkte anders gesetzt.
Aber die Gemeinden sind nicht die Beute des Pastoralteams. Ich bitte darum, den Synodalen Weg ernst zu nehmen. Sicher kann und muss man von Zeit zu Zeit Dinge verändern, aber das muss in einem Miteinander geschehen. Ich hoffe, dass der Pfarrgemeinderat und in Zukunft auch die Ortsausschüsse selbstbewusst ihre Arbeit tun und sich mit ihren Vorstellungen einbringen. Und ich hoffe, dass das Pastoralteam nicht mit ihnen Schlitten fährt.
Dann gibt es die gedeihliche Zusammenarbeit zwischen der Territorialgemeinden und den anderen Sprachen. Ich denke, das ist auch im Sinne des Erhalts der Gebäude. Wenn man die Gebäude erhalten will, dann dadurch, dass sie gut genutzt werden. Deswegen war ich immer darum bemüht, möglichst viele Gemeinden anderer Muttersprachen hier anzusiedeln und zu halten. Wir haben praktisch in jeder Kirchengemeinde auch eine Gemeinde mit anderer Muttersprache sitzen. In St. Gallus hätte ich vielleicht dann noch mehr Aktivitäten in diese Richtung gebracht. Wir müssen natürlich auch mal sehen: wenn St. Pius aufgegeben wird, was wird dann aus der slowakischen Gemeinde? Die muss ja auch irgendwo untergebracht werden! Ich möchte hier nicht über ungelegte Eier reden, aber es ist auch nicht so, als wäre unbekannt, dass St. Pius in Frage steht. Die Frage steht: wie kann man den Standort weiterentwickeln?
Die Zusammenarbeit mit Gemeinden anderer Muttersprache ist im übrigen auch immer davon abhängig, wer der Pfarrer ist. Die italienische Gemeinde zum Beispiel: mit dem vorherigen Pfarrer war es unglaublich schwierig. Dann kam Danilo, das waren klasse Zeiten. Es gab da den Vorschlag, warum feiern wir die Osternacht nicht zusammen? Da wurden wir nicht nur mit Beifall der deutschen Gemeinde bedacht. Weil dann muss man auch ab und zu geben und vielleicht nicht jedes der geliebten Weihnachtslieder auf deutsch singen. Im Detail wird es dann also immer nochmal schwierig.
Vielleicht kann ich noch eine Sache sagen. Ich glaube, Bischof Kempf war es, der gesagt hat, das ihr geschenkte Leben hat die Gemeinde nicht für sich allein, sondern erst das Leben der Welt. In dem Sinne haben wir immer geschaut, wie können wir als Gemeinde für die Menschen da sein? Wie können wir für die Gesellschaft da sein? Wie können wir für die Welt da sein? Und wir haben auch versucht, unsere Schwerpunkte zu setzen. Mir ist auch das Hedwigsforum ein wichtiges Anliegen. Damit haben wir große Erfolge gehabt und es ist durchaus weit über das Bistum Limburg hinaus ein Begriff, z.B. bei Renovabis und Miserior. Es ist mir ein Anliegen, dass wir das weltkirchliche Arbeiten voranbringen und versuchen, die Weltkirche in Frankfurt entsprechend zu stärken.
„Rolf ist richtig katholisch, also progressiv und konservativ in einem; er hat einen aus vielen Quellen gespeisten Humor, und sein Lachen kann Felsen sprengen; er ist ein Pfarrer von Geblüt und hat ein großes Herz für seine Leute, und er ist "a Mensch". Ich wünsche meinem langjährigen ständigen Vertreter einen guten, langen, tätigen und auf den Gipfel der Weisheit und der Liebe führenden Ruhestand.“
Johannes zu Eltz aus der Dompfarrei
Das Interview führten Benedikt Weyer und Pater Roger A. Massih CML
Fotos von Ralf Albensoeder