Herzen auf statt Türen zu
Wer um viertel vor elf an der Haltestelle "Markuskirche" in Nied aus der Straßenbahn ausstieg, konnte bereits zahlreiche Menschengruppen beobachten, die aus allen Richtungen auf die Markuskirche zuhielten. Wer nicht schon wusste, was los war, sah sofort: es ist etwas Besonderes!
Die Kirche ist voll, selbst in den Seitenschiffen stehen viele Menschen, die keinen Sitzplatz mehr gefunden haben. Es macht Freude, in eine volle Kirche zu gehen, und es macht neugierig. Einige Gesichter kennt man ja. Doch wer sind die Anderen? Und ist es nicht eigentlich merkwürdig, dass es uns so stark auffällt, wenn die Kirche voll ist?
An diesem Tag feiern vierzehn muttersprachliche Gemeinden den Gottesdienst miteinander. Die französische, die eritreische, die polnische, die slowakische, die italienische, die ungarische, die afrikanisch-englischsprachige und die sieben deutschen Gemeinden an den Kirchorten der Pfarrei St. Hildegard füllen die Markuskirche in Nied mit Menschen und mit Energie.
Ein Teil der Energie wird gleich vor dem Gottesdienst umgeleitet: für die Kinder gibt's ein spezielles, kindgerechtes Angebot während des Gottesdienstes. "Damit es nicht so langweilig für Euch ist" sagt schmunzelnd Pfarrer Rolf Glaser und lädt die Kleinen ein, den vier Betreuern zu folgen.
Der Gottesdienst startet mit einer Trommler- und Sängergruppe der eritreischen Gemeinde. Sie bringen Musik und Freude. Die Geistlichen aller Gemeinden zelebrieren den Gottesdienst gemeinsam. Viele Elemente sind viel-sprachig und werden von den Menschen aus den jeweiligen Gemeinden vorgetragen.
“Herzen auf statt Türen zu. ” ist das Thema des Gottesdienstes, und es ist auch das Thema der Predigt von Pfarrer Rolf Glaser. Die Predigt ermutigt die Gemeinden sich auch dem eigenen Herzen anzuvertrauen, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen. Sie können den Text der Predigt am Fußende dieser Seite herunterladen.
Der Gottesdienst endet feierlich mit dem Lied “Großer Gott wir loben Dich” bei dem die einzelnen Strophen in den Muttersprachen der Gemeinden verfasst sind.
Zum Ende erinnert Jurai Sabados an den im Februar beginnenden Ruhestand von Pfarrer Rolf Glaser und daran, dass dies der letzte Gottesdienst der Nationen war, an dem Rolf Glaser in der Rolle des Pfarrers teilnimmt. Unter großem Applaus dankt er Rolf Glaser für die bisherige Begleitung.
Ein ausführliches Interview mit Pfarrer Rolf Glaser finden Sie auf unserer Webseite hier.
Nachdem Gottesdienst strömen die Menschen zusammen mit ihren inzwischen zurückgekehrten Kindern in das Gemeindehaus. Speisen aus aller Herren Länder und geselliges Beisammensein runden das Erlebnis ab.