Vernissage „Koexistenz“ in Pax and People am 23. März 2025
Kreativität entwickeln, Beobachten und Hören, Wahrnehmen und Nachdenken und seine Individualität zum Ausdruck bringen: dies alles lernen Kinder und Jugendliche im Malkurs unter der Leitung von Huijan Ran. Was dabei entstehen kann ist zur Zeit in einer Ausstellung zu sehen.
Unter dem Thema „Koexistenz“ fand am 23. März 2025 eine Vernissage in Pax and People statt. Ausgestellt wurden Bilder aus dem Malkurs der chinesischen Künstlerin Huijan Ran, an dem Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 15 Jahren teilnehmen. Dieser findet 2x wöchentlich in Pax and People statt.
Sofort fiel es ins Auge: die ausgestellten Bilder zeugten von Farben- und Ideenreichtum, Kreativität und individuellen Beobachtungen. Auf den ersten Blick wurde deutlich, dass es um Tiere ging. Und zwar nicht um Haustiere zum Kuscheln, sondern um Tiere in ihrem jeweiligen Lebensraum. So begegneten den Besucher*innen viele Fische im Meer, aber auch Tiere im Wald, an der Antarktis und in der Wüste.
Nach der Begrüßung durch Dr. Harald Stuntebeck hielt Frau Ran einen Vortrag für die Besucher*innen der Vernissage, das waren vor allem die Eltern der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen.
Frau Ran erläuterte das Thema der Ausstellung, die für Tierschutz und Umweltschutz sensibilisieren möchte. Dabei wurden verschiedene Techniken angewandt, z.B. malen, aufkleben oder auch Figuren aus Pappe herstellen. Die Kinder sollen dabei erfahren, dass es kein richtig und falsch gibt. So entstehen mit Phantasie und Selbstbewusstsein wunderschöne Kunstwerke. In der Zukunft sollen die Eltern für das Bild ihres Kindes einen QR-Code erstellen, über den man Informationen über das gemalte Bild erhalten kann.
Schließlich waren die Kinder und Jugendlichen gefragt und zeigten den Erwachsenen ihre Kunstwerke. Die 15-jährige Schülerin Lin beispielsweise hat einen Eisbär auf einem Gletscher gemalt. Der Gletscher schmilzt auf Grund des Klimawandels – ein Blitz darüber weist auf die Gefahr hin. Das Meer ist verschmutzt durch Plastikmüll.
Die 8-jährige Anran, Tochter der Kunstlehrerin, hat in einem Bild eine Unterwasserwelt dargestellt nach einer Geschichte, die sie gehört hat. Und auf einem anderen einen Vogel, den sie beobachtet hat.
Andere Kinder stellten Bilder mit Fischen im Meer, Giraffen, Zebras, Elefanten oder einem Wald mit vielen Tieren vor.
Im Anschluss an das Betrachten der Bilder wurden zwei kurze Filmaufnahmen vom Malkurs gezeigt. Hierbei sprang sofort der Funke über – es ging um Kreativität, das Ausprobieren und Experimentieren mit Farben und verschiedenen Materialien, was die Kinder mit Hingabe machten.
Während nun das Buffet mit Getränken und Knabbereien eröffnet wurde und Harald mit dem Zubereiten zahlreicher Cappuccinos betraut war konnten die Kinder nebenan kreativ werden und malen.
Zuletzt gab Frau Ran noch einige Informationen über sich und worauf es ihr beim Malkurs ankommt:
In ihrer Heimat in China hat sie Kunst und Design studiert. In Deutschland arbeitet sie als Kunstlehrerin an einer Schule und gibt Malkurse für Erwachsene und Kinder.
Wichtig ist ihr vor allem, dass die Kinder die Möglichkeit haben, eigene Gefühle auszudrücken. Sie sollen zuhören, die Natur beobachten und wahrnehmen und eigene Erfahrungen damit sammeln. Übungen zum Hören helfen den Kindern, Feingefühl zu entwickeln. Die Beobachtungen soll jedes Kind ganz individuell ausdrücken können.
Gearbeitet wird dabei mit unterschiedlichen Materialien, z.B. Aquarellfarbe, Ölpaste oder Kreide. Die ganz Kleinen malen gern mit Fingerfarbe. Es können auch Figuren aus Karton gefertigt werden. Zur Ausstellung gehören auch zwei so hergestellte Fische im Eingangsbereich.
Bei der Ausstellung „Koexistenz“ war es ihr wichtig, den Kindern zu verdeutlichen, dass Tiere an sich existieren, in ihrem jeweiligen Lebensraum – nicht für die Bedürfnisse der Menschen. Es ist auch nicht wichtig, ein erfolgreiches Bild vorzeigen zu können, sondern es geht darum, eigene Gefühle zu zeigen, Ideen zu haben und Kreativität und spezielle Stile zu entwickeln.
Für die nahe Zukunft plant sie einen Wettbewerb zum selben Thema in Zusammenarbeit mit einer Grundschule.
Die Ausstellung „Koexistenz“ in Pax and People macht Freude und ist bis zum Ende der Sommerferien zu sehen. Vielleicht kommen Sie einmal vorbei?
Text & Fotos: Michaela Fischer