Leuchtende Augen bei den Nieder Ferienspielen
Leuchtende Augen bei den Nieder Ferienspielen
„Was hat euch bis jetzt am besten gefallen?“
„Das ExperiMINTa!“ ruft ein Kind, und „Jaaa“ rufen die anderen dazu.
Es ist Donnerstag, der 24.10.24, und damit der vorletzte Tag der Ferienspiele in Dreifaltigkeit. 15 Kinder und ihre Teamer sowie die Gemeindereferentin Steffi Seubert und ihre Kollegin Beate Buballa sitzen im Kreis im Gemeindehaus und lassen einen aufregenden Tag ausklingen. Gerade sind sie von einem Ausflug zum Limburger Dom zurück. Es ist der vierte und vorletzte Ausflug dieser aufregenden Woche. Seit Montag sind die Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren täglich zusammen unterwegs. Da sind die Ausflüge zum ExperiMINTa, zum Flugplatz Bonames, in den Stadtwald und natürlich nach Limburg, aber auch das für den Freitag geplante Highlight: ein Schwimmbadbesuch.
Der Tagesablauf ist dabei immer ungefähr der gleiche: Morgens versammeln sich die Kinder, nehmen ihre Lunchpakete entgegnen, spielen eventuell schon, und brechen dann zu ihren Ausflügen auf. Mit dem ÖPNV geht es zu den jeweiligen Zielen. Da kann auch Langeweile aufkommen. „Wir waren in der Regionalbahn, das hat voll lange gedauert. Ich wäre viel lieber ICE gefahren,“ kann es da schon mal heißen. Mit Reden, Quatsch machen und Witze erzählen (zwei Kinder haben Witzebücher dabei), gehen aber auch die 60 Minuten Fahrt gut rum. Am Ziel angekommen, warten spannende Führungen und Workshops auf die Kinder, bis es nachmittags wieder zurück zum Gemeindezentrum geht und auch dort noch Zeit zum Toben und Spielen genutzt wird.
„Mit der Stadtrallye hat es in Limburg leider nicht geklappt,“ berichtet Steffi und hat weiterhin ein Auge auf die Rasselbande. „Aber wir sind stattdessen auf einem Spielplatz gewesen.“ - „Und wir haben die Kinder müde gekriegt,“ ergänzt Ella, eine langjährige Teamerin. Auch die jüngste Teamerin wirkt müde. Sie ist das erste Mal dabei, doch es wird bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein. „Jetzt beginnt die Planung für die Winterfreizeit,“ erzählt Ella weiter. Traditionell fahren die Teamer in der letzten Woche der hessischen Weihnachtsferien mit den Kindern nach Kirchähr. So auch diesmal, und es haben schon mindestens vier Kinder der Ferienspiele ihre Eltern bekniet, mitfahren zu dürfen.
Genügend Anmeldungen für die Ferienspiele und Freizeiten seien übrigens da, erzählen Gemeindereferentin und Teamerin weiter. Die Ferienspiele mussten jedoch von der Teilnehmerzahl begrenzt werden. Daher bekamen nicht alle interessierten Kinder einen Platz. Doch warum konnten nicht mehr Kinder an den Aktivitäten teilnehmen? Das Geld sei kein größeres Problem, obwohl die Zuschüsse der Kirche längst reduziert werden mussten. Auch an Ideen für ein abwechslungsreiches Programm mangele es nicht. Es fehlen schlicht die Teamer. „Da konnten wir nicht mehr als 15 Kinder aufnehmen,“ heißt es, „Wir sind zu wenige.“ Das Team der Hauptamtlichen springt nach Möglichkeit ein, und so war Beate Buballa kurzfristig beim Ausflug nach Limburg dabei. Doch das ist nur eine kurzfristige Lösung.
„Während Corona und danach fand praktisch keine Kinder- und Jugendarbeit statt,“ erklärt Ella. „Wir fangen jetzt praktisch neu an.“ Und da kommen die Kinder schneller zurück als die Jugendlichen, die als Teamer beim Spaß dabei sein und gleichzeitig aktiv gestalten können. Der übliche „Karriereweg“ in der Kinder- und Jugendarbeit ist aktuell unterbrochen: Es sind genau die Kinder, die miteinander Ferienspiele und Freizeiten erleben und Freundschaften schließen, die als Teenager weiter dabei sein wollen und Teamer werden. Ella motiviert: „Mit 14 oder 15 Jahren kann man schon als Teamer mitmachen, und es macht doch auch Spaß!“
Für den heutigen Tag kehrt allmählich Ruhe ein. Die meisten Kinder sind bereits abgeholt oder nach Hause gegangen, nur einige wenige noch können von den neu gefundenen Freunden nicht lassen. „Ich habe drei neue Freunde gefunden,“ strahlt Malte. Und weiter: „Ich lade sie zu meinem Geburtstag ein!“ Mit etwas Glück ist der fast Neunjährige in ein paar Jahren auch Teamer. Doch auch so freuen sich Steffi und Ella über jede und jeden neuen Jugendlichen, der oder die sich den Teamern im Mitarbeiterkreis (MAK) anschließen mag.
Wenn Du gerne Teamer sein willst: Weitere Infos bekommst Du von Gemeindereferentin Steffi Seubert (Mail: s.seubert@sankthildegard-ffm.de).
B. Schrader