Nie wieder



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Unter diesem Motto fand im Rahmen des Gedenkens an den 80. Jahrestag des Todesmarsches aus den Adlerwerken am 24.3.1945 ein polnisch-deutscher Gedenkgottesdienst in St. Gallus statt. Geleitet wurde er von den polnischen Priestern P. Orlowski, P. Lelen und von Thomas Schmidt.
In den Adlerwerken gab es bis zu seiner Räumung das KZ-Außenlager Katzbach, dessen mit Abstand größte Häftlingsgruppe polnische Männer waren, die vorher am Aufstand in Warschau teilgenommen hatten und die als KZ-Häftlinge in die Rüstungsproduktion in den Adlerwerken gesteckt wurden. 527 von ihnen sind auf dem Hauptfriedhof beigesetzt. Beim Herannnahen der amerikanischen Streitkräft wurde ein Teil in Güterwagen gepfercht, einige Tage auf dem Güterbahnhof stehen gelassen und dann in ein KZ transportiert. Nur wenige überlebten. Der Teil der Gefangenen, der noch marschfähig war, wurde auf den Todesmarsch in Richtung Hünfeld und von dort ins KZ Buchenwald getrieben. Diese Grausamkeiten fanden alle vor den Augen der Frankfurter Bevölkerung statt.
Deshalb ist die Verpflichtung des "Nie wieder" so zwingend. Im Gottesdienst wurden die Toten geehrt und die Verpflichtung erneuert, dass solche Greueltaten nie wieder geschehen dürfen. Mit den Angehörigen einiger Opfer konnte im Gottesdienst sogar ein polnisches Weihnachtslied gesungen werden, das die Gefangenen an Weihnachten 1944 spontan in der Produktionshalle der Adlerwerke angestimmt haben. Ein Vertreter des polnischen Konsulat dankte in seiner Ansprache für diesen Gottesdienst und hob die Chance zu einer Versöhnung hervor. Jutta Fechtig-Weinert, die die Frankfurter Stadtkirche vertrat, bekannte als geborene Frankfurterin, dass sie jahrelang von der Existenz dieses KZ´s mitten in der Stadt nichts wusste und übernahm die Aufgabe, das gerade auch in der Frankfurter Stadtkirche bewusster zu machen.