Schulfit im Gallus
Ausgangspunkt:
Geboren wurde die Idee auf dem gemeinsamen Pfarrgemeinderatswochenende der katholischen Gemeinden Maria Hilf und Sankt Gallus im November 2006, wo es um die künftigen Zielrichtungen in den verschiedenen Bereichen der Pastoral ging. Die Mitglieder der Gremien und das Pastoralteam waren sich einig, dass der bereits bestehende Schwerpunkt „Sozialpastoral“ weiter ausgebaut werden sollte und kamen zu dem Ergebnis, dass es an Unterstützung im schulischen Bereich für die Kinder im Stadtteil fehlt. Unsere Ursprungsidee war, eine kostengünstige Hausaufgabenhilfe aufzubauen. Doch in Gesprächen mit den Einrichtungen im Stadtteil, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, und in der Diskussion mit Lehrer/innen und Hortmitarbeiter/innen wurde deutlich, dass eine Hausaufgabenhilfe von vielen Einrichtungen im Stadtteil angeboten wird, dass aber eine kostengünstige bzw. kostenfreie Einzelnachhilfe im Stadtteil völlig fehlt und dringend notwendig ist. So entwickelten wir in vielen Gesprächen im Stadtteil und in den gemeindlichen Gremien unser Projekt „Schul-Fit im Gallus“.
Die Ziele des Projektes:
- Hilfe für schulpflichtige Kinder aus unserem Stadtteil, die schulische Schwierigkeiten haben und in ihrer schulischen Entwicklung einer individuellen Förderung bedürfen.
- Hilfe für Familien, deren finanzielle Möglichkeiten nicht ausreichen, um für ihr Kind professionelle Einzel-Nachhilfe zu bezahlen und die selbst nicht in der Lage sind, ihr Kind bei schulischen Schwierigkeiten zu unterstützen.
Durch unser Projekt können wir – zumindest in einigen Fällen – dazu beitragen, dass unausgeglichene Zugangschancen zur Bildung kompensiert werden. Damit beugen wir langfristig einer gesellschaftlichen Ausgrenzung vor.
Kontakt
Die Zielgruppe(n):
Schulpflichtige Kinder zwischen 7 und 13 Jahren aus dem Gallus, die von den katholischen Kindertagesstätten und weiteren kooperierenden Einrichtungen im Kinder- und Jugendbereich des Stadtteils aufgrund eines spezifischen Förder- und Nachhilfebedarfs an uns vermittelt werden und von den vermittelnden Stellen auch betreut werden. Wir haben den Schwerpunkt unseres Nachhilfeprojekts auf die oben genannte Zielgruppe gelegt, um den Übergang von der Grundschule auf die weiterführenden Schulen flankierend zu begleiten. So hoffen wir, schulischen Schwierigkeiten bereits von Anfang an entgegenwirken und sie gemeinsam mit den Kindern beheben zu können.
Inhalt des Projekts:
Kostengünstige bzw. kostenfreie Nachhilfe als Einzelbetreuung in enger Kooperation mit den katholischen Kindertagesstätten und den anderen Einrichtungen im Kinderund Jugendbereich des Stadtteils. Diese Einrichtungen haben sich bereit erklärt, Kinder mit einem spezifischen Nachhilfebedarf an uns zu vermitteln, dafür Sorge zu tragen, dass die Kinder regelmäßig zu den vereinbarten Nachhilfestunden erscheinen und den Kontakt zu den Eltern zu halten. Die Nachhilfelehrer/innen arbeiten daher eng mit diesen Einrichtungen und mit den Schulen zusammen. Die Einrichtungen sind auch in der Lage einzuschätzen, welche Eltern die Nachhilfe mitfinanzieren können. (Etwa die Hälfte der Eltern ist in der Lage, 2,50 € pro Stunde aufzubringen, die andere Hälfte ist es nicht.)
Voraussetzung für die Nachhilfe ist die Bereitschaft der Eltern und Kinder zu einer verbindlichen Zusammenarbeit mit den Nachhilfelehrer/innen. Dazu wird mit den Eltern der Kinder ein Vertrag geschlossen, der u.a. auch eine enge Zusammenarbeit mit der Schule und/oder der vermittelnden Einrichtung ermöglicht. Auf diese Weise kann die Nachhilfe außerdem in die schulischen Förderpläne der einzelnen Kinder aufgenommen werden.
Ort und Zeit des Projektes:
Als Lernort kommen die Schulen in der Regel für uns nicht in Frage, da sie für die Kinder emotional besetzt sind und dort die Aufsicht nicht zu gewährleisten ist. Verschiedene Einrichtungen im Stadtteil stellen uns Räume für die Nachhilfe zur Verfügung, so haben alle Kinder kurze Wege und es gibt keine Hürden für nicht-christliche Kinder und deren Familien.
Bei den Erst- und Zweitklässlern dauert die Nachhilfe 60 Minuten und wird ein- bis zweimal wöchentlich erteilt; bei größeren Kindern kann die Nachhilfe auf 90 Minuten ausgedehnt werden.
Verankerung
im Pastoralen Raum und im Stadtteil:
Einige Nachhilfelehrer/innen sind Studierende aus unserem Stadtteil, die in einer der beiden Pfarrgemeinden bereits engagiert sind, die ein weiteres ehrenamtliches Engagement aber nicht ohne eine Aufwandsentschädigung übernehmen können. Wir konnten auch Student/innen mit Migrationshintergrund für unser Projekt gewinnen, was den Kontakt zu manchen Eltern erleichtert. Außerdem haben wir andere Bewohner/innen des Stadtteils und Student/innen aus der Stadt als Nachhilfelehrer/innen gewonnen.
Auch sie können sich ein rein ehrenamtliches Engagement angesichts ihrer eigenen finanziellen Situation nicht leisten. Die Anstellung erfolgt auf Honorarbasis, so dass für die Pfarreien keine Lohnnebenkosten und/oder Versicherungsbeiträge anfallen. Die steuerrechtliche Seite des Honorars ist von den jeweiligen Honorarkräften selbst zu klären. Darüber hinaus gibt es auch Nachhilfelehrer/innen, die sich ehrenamtlich in unserem Projekt engagieren.
Die Nachhilfelehrer/innen treffen sich halbjährlich mit den Mitgliedern der Projektgruppe zu einem Reflexions- und Auswertungsgespräch. Bei Bedarf ist vorgesehen, Fachleute zu bestimmten Themenbereichen zu diesen Gesprächen dazuzuholen.
Darüber hinaus kann bei Bedarf eine regelmäßige Gruppensupervision für alle Nachhilfelehrer/innen in Anspruch genommen werden, die von der Kinder-Jugend-Elternberatung Beratungsstelle Gallus der Stadt Frankfurt in der Kostheimer Straße finanziell getragen und durchgeführt wird. Bisher haben die Nachhilfelehrer/innen dafür noch keinen Bedarf angemeldet.
Finanzierung:
Die Anschubfinanzierung erfolgte überwiegend aus Projektmitteln des Bistums Limburg „Erneuern- Pastorale Innovation“. Außerdem wurde uns Geld für Computer und Lernmaterial zur Verfügung gestellt. Die Lehrer/innen bekommen €13,50 pro Stunde.
Durch zusätzliche Spenden konnten wir unser Projekt auch nach der Anschubfinanzierung weiterführen, weiter ausbauen und zusätzliche Kinder aufnehmen. Die Nachfrage aus dem Stadtteil ist nach wie vor sehr groß; es gab von Anfang an eine Warteliste.
Jede weitere Spende macht es uns möglich, neue Kinder aufnehmen zu können.
Da eine weitere Finanzierung durch das Bistum Limburg nicht möglich ist, sind wir ausschließlich auf Spenden angewiesen sein.
Für weitere Informationen und für Nachfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: