Ökumenisches Gemeindefest Nied
We are one! - Wir sind eins!
Unter diesem Motto und bei bestem Wetter fand am Sonntag, dem 31.8.2025 in Nied das alle paar Jahre stattfindende ökumenische Gemeindefest statt. Mit Festgottesdienst, Straßenfest und Workshops wurde die Verbindungsstraße zwischen Oeserstraße und Heusingerstr für einen Tag zur Flanier- und Unterhaltungsmeile für Jung & Alt.
Es ist Sonntag morgen, der 31.8.25, einen Tag vor dem meteorologischen Herbstanfang. Schon früh hörte man es in der Eisenbahnersiedlung - irgendwas ist anders als sonst. Es tut sich etwas in der schmalen Verbindungsstraße zwischen Oeserstraße 126 (unserer Dreifaltigkeitskirche) und Heusingerstr. 3 (der evangelischen Apostelkirche). Schnell ist die Straße abgesperrt und autofrei, es wuseln Leute herum und bauen auf. Pavillons, Bierzeltgarnituren, eine Bühne, Technik. Auch in der Dreifaltigkeitskirche wird noch kräftig vorbereitet, und um kurz nach 10 Uhr ist es so weit: mit einem Festgottesdienst in Dreifaltigkeit beginnt das diesjährige ökumenische Gemeindefest.
Festgottesdienst in Dreifaltigkeit
Und die Kirche ist voll. Praktisch jeder Stuhl der Nieder Kirche mit Wohnzimmer-Atmosphäre ist besetzt. In den ersten Reihen wuseln viele Kinder, dahinter weitere Familien, Eltern, aber auch viele Ältere. Und es ist bunt. Von elegant oder auch traditionell in weißer, luftiger Baumwolle bis hin zu jeder Variante von casual schick ist jeder Kleidungsstil vertreten, sowohl unter den Gläubigen als auch im Altarraum. Von dort führen Joachim Preiser, Pfarrer der evangelischen Nieder Apostelgemeinde und Isabel Sieper, Nieder Gemeindereferentin von St. Hildegard, durch den Wortgottesdienst. Musikalisch unterstützt werden sie von Kantor Lukas Ruckelshausen an der Orgel, der Band Living Legends und ein paar Chören der evangelischen und katholischen Gemeinden. Auch die anderen Gemeinden und Gruppierungen gestalten mit, mit Liedern und Gebeten, auch in anderen Sprachen. Einer der Höhepunkte ist sicherlich das traditionelle, von der ganzen Gemeinde gesungene "Lobe den Herren" in Deutsch, Englisch und Französisch.
Spielstraße für die Kinder
Nach dem Gottesdienst läßt sich als erstes die Spielstraße für die Kinder entdecken, allen voran das Kistenklettern. Aber auch die Fotobox, ein Balancierparcours, dem Wikingerspiel Kubb und der Mini-Fußballplatz vor den Fenstern von Sitzungszimmer und Sakristei werden sofort von den älteren Kindern angenommen. Wobei sich auch Erwachsene trauen, einen Turm aus Getränkekästen aufzubauen und gleichzeitig hinaufzuklettern. Weiter hinten, auf dem Kirchenparkplatz hinter Dreifaltigkeit, sorgen die Kitas mit Tatoos malen, Dosenwerfen und weiteren Spielen für Unterhaltung auch für die Kleineren.
Interkulturelle Meile
Die meisten Erwachsenen dürften allerdings am Grillstand sowie an den anderen Ständen der beteiligten Gemeinden hängengeblieben sein. Von Grillwurst im Brötchen bis zu Injera mit einer Auswahl an äthiopischen Gerichten, von Puffpuff aus Nigeria bis Kaffee und Kuchen im Pfarrgarten der Apostelkirche dürfte für jeden Geschmack etwas dabei gewesen sein. Auf einer kleinen Bühne unterhalten verschiedene Gruppen mit Liedern und Tänzen. Ein Gewinnspiel mit Fragen zum Fest bringt die zahlreichen Besucher mit den Menschen an den Ständen ins Gespräch, in den Kirchen wird in mehreren Workshops getrommelt und gesungen. Generationenübergreifend und Straße füllend ist dann wieder die Schlange am Crêpe-Stand. Zumindest so lange wie noch Nutella vorrätig ist.
Entsprechend voll ist es gerade im hinteren Teil der Straße zwischen Kirchenparkplatz und Einmündung in die "richtige" Heusingerstraße an der Apostelkirche. Überall stehen Menschengruppen, in angeregte Gespräche vertieft, rasten auf Treppen oder Mäuerchen, oder an den überall verteilten Tischen und Bänken. Gut, dass es noch einen Vorrat nicht aufgebauter Bänke hinter dem Grillstand gibt - hier werden ab und zu Bänke kurzerhand aufgebaut und zu spontanen Sitzgruppen zusammengestellt.
Ein wahres Fest
Dies zeigt vielleicht auch, dass ein solches Fest nicht möglich wäre ohne die tatkräftige Hilfe aller. Es sind nicht nur die Hauptamtlichen wie die Gemeindereferentinnen Isabel Sieper und Steffi Seubert, die bereits vor einem Jahr mit der Planung und Koordiation begonnen haben. Es sind auch die zahlreichen Ehrenamtlichen, die den Gottesdienst mitgestalten, die am Grill, bei der Getränkeausgabe und an den Ständen stehen sowie all diejenigen, die helfen, Pavillons und Bänke aufzubauen (und abzubauen), die Sonntag morgens um 8 Uhr (!) Kuchenspenden bringen oder beim Abbau Müll beseitigen und benutztes Geschirr reinigen. Es sind auch diejenigen, die all die Mühen wertschätzen, indem sie für das Gemeindefest spenden. Denn alles Essen sowie die Angebote waren völlig kostenfrei. Wir hoffen, dass genügend Spenden zusammengekommen sind, um Unkosten wie die für das Spielmobil zu decken.
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Plakat Ökumenisches Gemeindefest
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Programmflyer
Afrikanische Köstlichkeiten
Puffpuff ist ein nigerianisches frittiertes Gebäck, das sich auch in anderen afrikanischen Ländern großer Beliebtheit erfreut. Es ist beispielsweise auch unter den Namen Bofrot (Ghana) und Mandazi (Kenia) bekann.
Injera ist ein weiches, gesäuertes Fladenbrot aus der äthiopischen Küche. Ein Rezept für Injera ist in der Sommerausgabe der Hildegard enthalten.
Text: B. Schrader
Fotos: B. Weyer